Bonn, 03. Juli 2025
Pressestatement Tomaso Duso: Systemkosten statt Stromsteuer senken
„Die Bundesregierung verzichtet auf eine Stromsteuerentlastung für Haushalte und Unternehmen, hält aber an steuerfinanzierten Entlastungen für Industrie sowie Land- und Forstwirtschaft fest. Dass Verbraucherinnen und Verbraucher sowie kleine Unternehmen leer ausgehen, ist sicherlich ungünstig. Viel effektiver statt Steuergeld nur umzuverteilen, sind strukturelle Lösungen:
Die Strompreise sinken, wenn wir die Systemkosten des Netzes senken. Es bringt wenig, Geld von der einen Tasche in die andere zu stecken – am Ende zahlen alle mit Steuermitteln.
Heute werden regionale Netzengpässe bei der Strompreisbildung nicht berücksichtigt. Das führt zu Überlastungen und teuren Redispatch-Maßnahmen – Kosten, die vermeidbar wären.
Wir als Monopolkommission empfehlen daher:
- Netzentgelte dynamisch anpassen – je nach Netzsituation vor Ort und Tageszeit.
- Anreize schaffen, um Engpässe zu vermeiden – statt nachträglich teuer zu korrigieren.
- Erzeuger und Verbraucher motivieren, netzdienlich zu handeln – durch klare Preissignale.
Unser Ziel ist ein effizienteres und sicheres Netzsystem, das mit weniger Umverteilung auskommt – dafür aber mit intelligenteren Preissignalen. So wird Strom bezahlbarer. Für alle.“
Anlass für die Empfehlungen ist eine Stellungnahme zu dem Festlegungsverfahren der Bundesnetzagentur zur allgemeine Netzentgeltsystematik (AgNes). Darin empfehlen wir, die neuen Festlegungskompetenzen der Bundesnetzagentur im Rahmen des AgNes-Prozesses dazu zu nutzen, die Ausgestaltung der Netzentgelte primär auf Anreize zu netzdienlichem Verhalten auszurichten.
Vollständige Stellungnahme zur Netzentgeltsystematik für die Bundesnetzagentur